DAMALS:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden auf einzelnen Bergwerken erste Waschkauen in Betrieb genommen. Zuvor kamen die Bergleute in ihrer Arbeitskleidung zur Arbeitsstelle und gingen mit den stark verschmutzten Klamotten nach Hause. Dort wuschen sie sich unter einfachsten Bedingungen – mit Hilfe eines Waschkübels oder eines Eimers. Die Waschkaue bestand zunächst aus einem großen Gemeinschafts-umkleideraum. In diesem begegneten sich Bergarbeiter, die ihre Schicht antraten und welche, die ihr Arbeitswerk vollbracht hatten. In der Waschkaue befand sich ein etwa ein Meter tiefes Becken. Dieses sogenannte Waschbassin war ein betoniertes Becken mit Einsteigeleiter. Das Wasser wurde selten gewechselt und die Becken waren zu klein für die Anzahl der Bergleute, sodass viele der Arbeiter sich weiterhin zu Hause wuschen. Auch kam es im 19. und Anfang des Jahrhunderts unter Bergleuten zu einer starken Verbreitung der Wurmkrankheit. Ab dem 1. August des Jahres 1903 wurden die Bergwerksbesitzer verpflichtet, für einwandfreie hygienische Verhältnisse in den Kauen zu sorgen. Die Kauenräume mussten fortan der Belegschaftsstärke angepasst sein und mit ausreichend Duschen anstelle der Badebassins ausgerüstet werden.
HEUTE:
Bei modernen Waschkauen wurde das Schwarz-Weiß-Prinzip eingeführt. Die modernen Waschkauen bestanden aus zwei gleichen Umkleideräumen, der „Weißkaue“ und der „Schwarzkaue“. Diese Trennung ermöglichte es, dass sich die sauberen, kommenden und die zum Arbeitsende verschmutzten Kumpel nicht begegnen. Jedem Bergmann stand ein Platz von 0,3m² zur Verfügung. Die Kleidung wurde an Haken aufgehängt und mit einer Kette zur Decke hochgezogen. Die höheren Temperaturen im Deckenbereich trockneten die Kleidung, auch konnte sie so auslüften. Die Ketten wurden an einem Ständer verschließbar angebracht. Diese Methode diente der einfacheren Reinigung der Kaue und schützte die Kleidung der Bergleute vor Staub und Diebstahl. Heute werden einige der damaligen Kauengebäude für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt