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Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

DAMALS:
In den 1970er Jahren stand die Mobilität in Deutschland unter dem Druck der Ölpreiskrise. Die Politik verhängte an einigen Sonntagen Fahrverbote für Autos und begrenzte die Geschwindigkeit für Pkw und Lkw auf deutschen Straßen. Eine Antwort auf dieses verkehrlich und wirtschaftlich sehr bewegte Jahrzehnt war 1980 die Gründung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. Denn allen Verkehrsakteuren war klar, dass die individuelle Mobilität in einem Ballungs- und Industrieraum wie dem Ruhrgebiet früher oder später an ihre Grenzen stoßen würde. Ziel der kommunalen Verkehrsunternehmen in der Region war es, die Kooperation untereinander zu verbessern und den Öffentlichen Personennahverkehr zu stärken. Zum Start des Unternehmensverbundes wurden deshalb die mehr als 20 Unternehmenstarife zu einem einheitlichen Flächentarif für das gesamte Verbundgebiet zusammengeführt – eine Veränderung, die es den Menschen deutlich leichter machte, Bus und Bahn in der Region zu nutzen. Binnen kürzester Zeit gewöhnten sich die Menschen daran, dass sie mit ein und demselben Ticket alle Verkehrsmittel zu einheitlichen Preisen im gesamten Verbundgebiet nutzen konnten. Im erstem Verbundjahr betrug der Fahrgastzuwachs 7,5 stolze 65 Millionen Nahverkehrskunden stiegen ein.


HEUTE:
Heute ist der VRR ein Mobilitätsverbund, der sich den großen Herausforderungen im Verkehrssektor stellt. Ein leistungsstarker und attraktiver Nahverkehr muss den komplexen Anforderungen unserer heutigen Zeit gerecht werden. Er muss dem steigenden Mobilitätsbedarf der Menschen genügen, dem Klima- und Umweltschutz dienen und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort stärken. Der VRR engagiert sich für einen modernen und zukunftsfähigen Nahverkehr, der möglichst simpel strukturiert ist, ein verständliches Tarifsystem bietet und die Chancen der Digitalisierung nutzt. Einen Nahverkehr, der auf nachhaltige Energieträger setzt und die unterschiedlichen Mobilitätsangebote sinnvoll kombiniert.

ZAHLEN & FAKTEN:
Strecken-Kilometer: 11.800 km
Fahrgäste: ca. 3 Mio. täglich
Linien: ca. 1.000
Haltestellen: 13.516

WEBSITE:
https://www.vrr.de/

360°-Rundgang durch die neue S-Bahn Rhein-Ruhr
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Landschaftspark Duisburg

DAMALS:
Der etwa 180 Hektar große Landschaftspark Duisburg Nord erstreckt sich rund um das stillgelegte Stahlwerk Duisburg-Meiderich. Der Park entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (1989- 1999). Diese war ein auf zehn Jahre angelegtes Zukunftsprogramm des Landes Nordrhein Westfalen zur Bewältigung der Strukurkrise im nördlichen Ruhrgebiet, welche auf die Kohlekrise Ende der 1950er Jahre zurück ging. 1985 wurde das Stahlwerk stillgelegt. Das Gelände wurde Teil der Internationalen Bauausstellung Emscher Park und gleichzeitig für einen internationalen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Im Jahr 1994 öffnete der Park für Besucher. Die alten Gebäude wurden umgebaut, das Gasometer dient als Trainingszentrum für Taucher, auch die Feuerwehr und Polizei trainieren heute dort. Ein Klettergarten wurde in eine Erzbunkeranlage gebaut. Die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet hat ihren Standort auf dem ehemaligen Zechengelände.


HEUTE:
Der Landschaftspark ist nicht nur Teil der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet, sondern auch Teil der Europäischen Route der Industriekultur.
In der britischen Tageszeitung fand der Landschaftspark Nord sich unter den zehn besten Stadtparks weltweit. Die anmietbare Veranstaltungshalle sowie verschiedene saisonale Events, wie beispielsweise die jährlich stattfindende ExtraSchicht, ein Open-Air-Kino im Sommer und Oldtimertreffen sorgen für ein wechselndes Programm.

Öffnungszeiten & Eintrittspreise:
Der Park kann ganzjährig und ohne zeitliche Einschränkung kostenlos besucht werden. Lichtinstallation Immer freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen mit Einbruch der Dämmerung.

Parken & Anfahrt: Der öffentliche Parkplatz befindet sich direkt gegenüber des Haupteinganges.

STANDORT:
Emscherstraße 71, 47137 Duisburg-Meiderich

WEBSITE:
https://www.landschaftspark.de

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Parkstadion Gelsenkirchen

DAMALS:
Das Parkstadion bestand von 1973 bis 2008. Es war ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage, welches sich in Erle – einem Stadtteil von Gelsenkirchen – befand. Seit seiner Eröffnung diente das Parkstadion dem Fußballverein FC Schalke 04 als Austragungsort für ihre Heimspiele. Das weitläufige Parkstadion wurde auf dem Gelände des Flugplatzes Buer errichtet und fasste 70.600 Zuschauer. Auch die deutsche Fußballnationalmannschaft spielte insgesamt acht Mal im Parkstadion. Doch es war nicht nur ein Ort für Fußballbegeisterte. Die zugehörige Leichtathletikanlage war drei Mal Austragungsort der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften. Namenhafte Bands und Künstler spielten legendäre Konzerte im Parkstadion. Eine Papstmesse im Jahr 1987 steigerte den Bekanntheitsgrad des Parkstadions enorm. Zudem wurde es teilweise als Austragungsort der Fußball-WM 1974 und der EM 1988 genutzt. Auf Grund von Bergschäden wurde bereits 1989 der Neubau eines Stadions angekündigt. Nach einem Umbau 1998 bot es noch 62.004 Zuschauern Platz. Im Sommer 2001 bezog der FC Schalke 04 die neu gebaute Arena AufSchalke. Weiterhin finden im Parkstadion Leichtathletikveranstaltungen und Spiele der jüngeren Mannschaften des FC Schalke 04 statt.


HEUTE:
Das Umbauprojekt des ehemaligen Parkstadion begann im Jahr 2004 mit einem Teilabriss. Auf dem Gelände der ehemaligen Südtribüne entstanden ein Hotel und ein Rehazentrum. Das großangelegte Umbauprojekt des Parkstadions, machte dies als Nachwuchsspielstätte und Arena für Leichtathletikwettkämpfe auf Regionalebene verfügbar. Außerdem wurde auch ein Profileistungszentrum, neue Trainingsplätze und ein Parkhaus eingerichtet. Das neue Parkstadion, welches seinen Namen behalten hat, fasst 5000 Zuschauer.

Die Neueröffnung des umgebauten Parkstadions stand Anfang 2020 an. Doch musste diese auf Grund von Witterungsbedingungen und der COVID-19-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

 

STANDORT:
Parkallee 3, 45891 Gelsenkirchen

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Waschkaue

DAMALS:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden auf einzelnen Bergwerken erste Waschkauen in Betrieb genommen. Zuvor kamen die Bergleute in ihrer Arbeitskleidung zur Arbeitsstelle und gingen mit den stark verschmutzten Klamotten nach Hause. Dort wuschen sie sich unter einfachsten Bedingungen – mit Hilfe eines Waschkübels oder eines Eimers. Die Waschkaue bestand zunächst aus einem großen Gemeinschafts-umkleideraum. In diesem begegneten sich Bergarbeiter, die ihre Schicht antraten und welche, die ihr Arbeitswerk vollbracht hatten. In der Waschkaue befand sich ein etwa ein Meter tiefes Becken. Dieses sogenannte Waschbassin war ein betoniertes Becken mit Einsteigeleiter. Das Wasser wurde selten gewechselt und die Becken waren zu klein für die Anzahl der Bergleute, sodass viele der Arbeiter sich weiterhin zu Hause wuschen. Auch kam es im 19. und Anfang des Jahrhunderts unter Bergleuten zu einer starken Verbreitung der Wurmkrankheit. Ab dem 1. August des Jahres 1903 wurden die Bergwerksbesitzer verpflichtet, für einwandfreie hygienische Verhältnisse in den Kauen zu sorgen. Die Kauenräume mussten fortan der Belegschaftsstärke angepasst sein und mit ausreichend Duschen anstelle der Badebassins ausgerüstet werden.

HEUTE:
Bei modernen Waschkauen wurde das Schwarz-Weiß-Prinzip eingeführt. Die modernen Waschkauen bestanden aus zwei gleichen Umkleideräumen, der „Weißkaue“ und der „Schwarzkaue“. Diese Trennung ermöglichte es, dass sich die sauberen, kommenden und die zum Arbeitsende verschmutzten Kumpel nicht begegnen. Jedem Bergmann stand ein Platz von 0,3m² zur Verfügung. Die Kleidung wurde an Haken aufgehängt und mit einer Kette zur Decke hochgezogen. Die höheren Temperaturen im Deckenbereich trockneten die Kleidung, auch konnte sie so auslüften. Die Ketten wurden an einem Ständer verschließbar angebracht. Diese Methode diente der einfacheren Reinigung der Kaue und schützte die Kleidung der Bergleute vor Staub und Diebstahl. Heute werden einige der damaligen Kauengebäude für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt