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Zeche Auguste-Victoria

DAMALS:

Bei Schürfbohrungen stießen der Kommerzienrat August Stein und Julius Schäfer (Ingenieur und Fabrikant) 1897 auf Steinkohle. Sie gründeten 1899 die bergrechtliche Gewerkschaft Auguste Victoria. Benannt war die Gewerkschaft nach der Königin von Preußen und letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Der alte Schacht 1 geriet 1901 beim Abteufen in eine Schiefstellung, die nicht mehr ausgeglichen werden konnte. Er wurde 1903 aufgegeben. Der ab 1900 abgeteufte Schacht 2 wurde in Schacht 1 umbenannt und ein neuer Schacht 2 geteuft. Beim Weiterteufen setzte man zum ersten mal im Ruhrgebiet das Gefrierverfahren ein. Im Schacht wurde eine Solequelle erschlossen und bis Anfang der 1960er Jahre in einem Solebad genutzt. Ein zufällig erschlossenes Lager von Blei-Zinkerzen wurde bis 1962 abgebaut und lieferte in den 1950er Jahren knapp 20% der deutschen Förderung. Die ehemaligen Chemischen Werke Hüls (CWH) entstanden ab 1928 neben der Zeche auf der Basis von Kohlechemie zur Herstellung von künstlichem Kautschuk. Mit der kleineren Nachbarzeche Brassert bewirkte die Zeche die Entwicklung des Kirchdorfs Marl zu der heutigen Stadt.

HEUTE:
Insgesamt wurden in den Jahrzehnten bis zur Schließung 9 Schächte abgeteuft. Im Jahr 2001 wurde das Bergwerk Auguste Victoria mit dem Bergwerk Blumenthal/Haard, einem Verbundbergwerk aus der Zeche General Blumenthal (Recklinghausen) und dem Bergwerk Haard, der früheren Zeche Ewald Fortsetzung (Oer-Erkenschwick), zum neuen Verbundbergwerk Auguste Victoria/Blumenthal zusammengelegt. An den Standorten Schacht 3/7, Schacht 8 und 9 wurde zuletzt noch Steinkohle abgebaut. Insgesamt waren dort circa 3800 Menschen beschäftigt. Am 18. Dezember 2015 endete nach rund 116 Jahren Bergbaugeschichte mit der Schließung der Zeche die Steinkohlenförderung in Marl. Nach der Schließung von AV im Jahr 2015 und allen damit verbundenen Maßnahmen versucht die Stadt Marl gemeinsam mit der RAG und dem Land NRW unter dem Namen “Die neue Victoria” , eine schnelle Nachfolgenutzung für die ehemaligen Zechengelände als Gewerbepark zu erreichen.

STANDORT:
Museum des Heimatvereins:
Am Wetterschacht 19 A
45770 Marl

WEBSITE:
https://www.rag.de/steinkohlenbergbau/auguste-victoria/

WEITERE ORTE:

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