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Schiffshebewerk Henrichenburg

DAMALS:

Die Erschließung des Ruhrgebietes durch künstliche Wasserstraßen begann im späten 19. Jahrhundert mit dem Bau der Kanäle. Das Ruhrgebiet mit seinen gewaltigen Kohlevorkommen und riesigen Stahlwerken konnte dadurch erst seine spätere industrielle Größe erreichen. Am 11. August 1899 weihte Kaiser Wilhelm II. das Schiffshebewerk Henrichenburg ein. Hierbei handelt es sich um das größte Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal. Die Fertigstellung war ein Meilenstein, es ermöglichte, die Schifffahrtsstraße bis zum Dortmunder Hafen zu befahren. Das Schiffshebewerk beförderte Schiffe 14 Meter in die Höhe, oder in die Tiefe. Ein vollständiger Senk- oder Hebevorgang, einschließlich der Ein- und Ausfahrt, dauerte circa 45 Minuten. Das gesamte Wasser für diesen Vorgang wurde aus dem tiefer gelegenen Teil des Dortmund-Ems-Kanals mittels Pumpen gewonnen. Die Konstruktion verbrauchte wenig Energie zum Heben des 3100 Tonnen schweren Trogs. Es wurden fünf mit Luft gefüllt Hohlzylinder genutzt, um den nötigen Auftrieb für diesen zu erlangen. So konnte das Schiffshebewerk mit einem elektrischen Motor von 110 Kilowatt betrieben werden. Ein neues größeres Hebewerk wurde 1962 errichtet, um den Maßen des aufkommenden Europaschiffs gerecht zu werden. 1969 wurde das alte Schiffshebewerk Henrichenburg endgültig stillgelegt.

HEUTE:
Auch das neue Hebewerk wurde bald zu klein für die Anforderungen der Kanalschifffahrt. So wurde 1989 unmittelbar nebenan die heutige Sparschleuse mit einer Länge von 190 m und 12 m Breite errichtet. Das neue Hebewerk wurde bis Dezember 2005 genutzt, dann wegen technischer Probleme außer Betrieb genommen. 1979 beschloss der Landschaftsverband Wesfalen-Lippe (LWL) das technische Denkmal als Standort für das LWL-Industriemuseum zu nutzen. Viele Radwege und die Route der Industriekultur verlaufen unmittelbar entlang des Schiffshebewerk Henrichenburg. Der Trog sowie die steinernen Haupttürme sind begehbar. Verschiedene Maschinen werden ausgestellt. Im oberen Hafen befindet sich eine europaweit einzigartige Ausstellung historischer Schiffe und zugehöriger Arbeitsgeräte zur Reparatur, Be- und Entladung. In dem rekonstruierten Hafengebäude sind wechselnde Sonderausstellungen zu sehen. Natürlich wird an Modellen auch erklärt, wie ein Hebewerk und eine Schleuse funktioniert.

STANDORT:
Am Hebewerk 26 
45731 Waltrop

WEBSITE:
https://schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org

WEITERE ORTE:

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