Eine Aufgabe für die Ewigkeit:
Damit die Kumpel tief unter der Erde Steinkohle abbauen konnten, wurden die Stollen mit gigantischen Anlagen leergepumpt. Seit Ende des Steinkohlebergbaus in Deutschland verbleiben die alten Stollen und füllen sich mit Wasser: Regenwasser sickert durch verschiedene Bodenschichten nach unten und sammelt sich unter Tage. Daher müssen die Pumpen weiterlaufen. Sie einfach abzustellen, geht nicht, denn das Grubenwasser ist eine Herausforderung, mit der sich auch nachfolgende Generationen noch beschäftigen werden. Es ist eine der sogenannten Ewigkeitsaufgaben, um die sich die RAG Stiftung kümmert. Aufgrund des Jahrzente langen Kohleabbaus an Rhein und Ruhr hat sich das Deckgebirge teilweise bis zu 20 m abgesenkt. Daduch befinden sich viele Ruhrgebietsstädte in sog. Muldensätteln. Daher muss das Wasser ständig abgepumpt werden. Ansonsten würde das Grubenwasser immer weiter steigen, was dazu führt, dass das Grubenwasser mit dem Trinkwasser, welches über einer dicken Mergelschicht liegt, in Berührung kommt. Das Trinkwasser wäre dann nicht mehr genießbar. Wenn es die Pumpen nicht geben würde, dann würde außerdem innerhalb weniger Wochen das gesamte Ruhrgebiet unter Wasser stehen. Doch: selbst wenn eine Pumpe ausfallen sollte, würde es Monate dauern, bis das Grubenwasser dem Trinkwasser gefährlich nahe käme.
Die Leitwarte:
Tief unter der Erde laufen an verschiednen Orten im Revier die Pumpen. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Pluto wird dieses Netzwerk gesteuert und überwacht: Die neue Leitwarte, von der aus die Wasserhaltung für das gesamte Ruhrgebiet und auch für die Zechen am Rhein, in Ibbenbüren und im Saarland gesteuert wird, ist rund um die Uhr besetzt, denn Grubenwasser fließt ja auch ständig. 24 Männer und Frauen arbeiten hier, zum Teil frühere Kumpel, zum Teil mit Leitstanderfahrung. Gelbe, rote und grüne Anzeigen melden Wasserstände. Das Monitoring-System liefert der Leitwarte darüber hinaus auch Informationen über die untertägige Fließgeschwindigkeit des Grubenwassers und seiner Zusammensetzung. Das Team kümmert sich nicht nur um die Wasserhaltung auf den stillgelegten Zechen, sondern befasst sich auch mit noch offenen Grubengebäuden und mit Dauerbergschäden sowie die Einsatzplanung der noch rd. 1000 Bergleute, die für die Wartung und Reparaturen auf den Grubenwasserzechen auch weiterhin verantwortlich sind.
STANDORT:
Thiesstraße 61
44649 Herne
Sie können die Leitwarte besuchen.
Bitte melden Sie sich unter der Tel.-Nr. 0201-378-3228 oder -2596 an und vereinbaren Sie einen Besuchstermin.
WEBSITE:
https://grubenwasser.rag.de/detailseite/von-wo-aus-wird-die-zentrale-wasserhaltung-gesteuert/