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Zeche Erin

DAMALS:

Im Jahr 1867 gründete der Ire William Thomas Mulvany am südlichen Ortsrand von Castrop eine Zeche und taufte sie auf den keltischen Namen Erin. Noch heute erinnert das riesige Fördergerüst an die damalige Zeit. Die Konzeption und der Ausbau der Schachtanlage erfolgte nach Standards, die aus dem angelsächsischen Steinkohlenbergbau übernommen wurden. Schacht 1 und 2 hatten nur einen Abstand von 20 m zueinander. So konnte, wie auf einigen britischen Zechen damals üblich, ein gemeinsames Maschinenhaus zwischen den Schächten errichtet und die Seilführung über zwei Ausleger aus den Giebelseiten dieses Hauses in den Schacht umgelenkt werden. 1870 wurde auf der Schachtanlage eine Kokerei mit Bienenkorböfen in Betrieb genommen. In den Folgejahren ereigneten sich mehrere Schlagwetterexplosionen mit Todesopfern, ferner führten starke Wassereinbrüche immer wieder zu Betriebsunterbrechungen. Ab 1956 wurde die Zeche Erin durch die Dortmunder Bergbau-AG geführt. Bis 1962 wurden die Schächte 1 und 2 nach und nach aus der Förderung genommen. Das Zwilligsgerüst Erin 1/2 wurde Zug um Zug durch eine kleinere Einrichtung ersetzt. Die Schächte wurden fortan nur noch als Wetterschächte betrieben. Am 23. Dezember 1983 erfolgte die Stilllegung des Förderbetriebes. Die Kokerei wurde 1984 gelöscht. Mit der Stilllegung beendete die erste und auch letzte fördernde Zeche Castrop-Rauxels die Ära des Steinkohlebergbaus der Stadt.

HEUTE:
Die Zeche und die Kokerei sind in sehr wenigen Relikten bis heute erhalten. Neben einigen pyramidenförmigen Fundamenten mit rostigen Stahlträgeransätzen mitten im Erin-Park, existiert am östlichen Rand fast als Eingangstor das Fördergerüst auf Schacht VII mit dem charakteristischen ERIN-Schriftzug auf seiner Spitze. Das Gerüst ist 68 Meter hoch und wurde von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung als Industriedenkmal aufgearbeitet und saniert. Neben der Denkmalfunktion bildet der Förderturm ein kleines Wahrzeichen für die Stadt und durch seine Größe eine Landmarke in der Region. Auf dem Gelände der Zeche Erin 1/2/4/7 ist in einigen alten Nebengebäuden sowie auf den Freiflächen der früheren Kokerei ein Technologie- und Gewerbepark entstanden.

STANDORT:
Erinstraße 9 
44575 Castrop-Rauxel

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WEITERE ORTE:

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