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Stadion Rote Erde

DAMALS:

Der Bau des Stadions zwischen 1924 und 1926 wurde vorwiegend von Arbeitslosen im Rahmen von Notstandsarbeiten durchgeführt. Das Stadion wurde mit zwei Veranstaltungen eröffnet: Am 6. Juni 1926 eröffneten die bürgerlichen Sportler die Kampfbahn, eine Woche später fand eine Veranstaltung der Arbeiter-Turner statt. Am 4. September 1927 fand im Stadion und in der angrenzenden Westfalenhalle der Deutsche Katholikentag statt. Diese Veranstaltung wurde vom Apostolischen Nuntius des Papstes in Deutschland, Eugenio Pacelli, der später als Pius XII. Papst wurde, geleitet. 1929 wurde das Viertelfinalspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft 1928/29 zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC im Stadion ausgetragen. Die Hertha aus Berlin gewann das Spiel mit 4:1 Toren. 1932 war die Kampfbahn Austragungsort für das Reichstreffen der Deutschen Jugendkraft und den Reichskriegertag. Nach seiner Eröffnung war es ab 1937 bis zur Eröffnung des Westfalenstadions 1974 die Heimat von Borussia Dortmund. Zwischenzeitlich verfügte die „Kampfbahn“ in den 1960er Jahren aufgrund einer zusätzlich aufgebauten Holz-Stehtribüne über eine Kapazität von 42.000 Zuschauern.

HEUTE:
Heute ist es ein Leichtathletik-Stadion mit einer Kapazität von 25.000 Zuschauern, mit 3.000 überdachten Sitzplätzen und 7.000 Stehplätzen. Es dient den Dortmunder Vereinen wie LG Olympia Dortmund, LAC Dortmund, LC Rapid Dortmund und TuS Westfalia Hombruch als Trainings- und Wettkampfstätte. Des Weiteren wird es als Spielstätte von der zweiten Herrenmannschaft von Borussia Dortmund genutzt; dann sind 9.999 Zuschauer zugelassen, davon 3.000 auf Sitzplätzen. In der Saison 2009/10, als die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund in der 3. Liga spielte, diente das Stadion Rote Erde als Spielstätte der Mannschaft, obwohl es den Anforderungen des DFB nicht entsprach. Die Regularien für die 3. Liga sehen eine Lichtstärke von 800 Lux vor, die Flutlichtanlage des Stadions ergibt aber nur eine Lichtstärke von 586 Lux. Dennoch war das Stadion nach dem Wiederaufstieg der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund auch zwischen 2013 und 2015 Spielstätte in Liga 3.

STANDORT:
Strobelallee 50 
44139 Dortmund

 

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Zeche Auguste-Victoria

DAMALS:

Bei Schürfbohrungen stießen der Kommerzienrat August Stein und Julius Schäfer (Ingenieur und Fabrikant) 1897 auf Steinkohle. Sie gründeten 1899 die bergrechtliche Gewerkschaft Auguste Victoria. Benannt war die Gewerkschaft nach der Königin von Preußen und letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Der alte Schacht 1 geriet 1901 beim Abteufen in eine Schiefstellung, die nicht mehr ausgeglichen werden konnte. Er wurde 1903 aufgegeben. Der ab 1900 abgeteufte Schacht 2 wurde in Schacht 1 umbenannt und ein neuer Schacht 2 geteuft. Beim Weiterteufen setzte man zum ersten mal im Ruhrgebiet das Gefrierverfahren ein. Im Schacht wurde eine Solequelle erschlossen und bis Anfang der 1960er Jahre in einem Solebad genutzt. Ein zufällig erschlossenes Lager von Blei-Zinkerzen wurde bis 1962 abgebaut und lieferte in den 1950er Jahren knapp 20% der deutschen Förderung. Die ehemaligen Chemischen Werke Hüls (CWH) entstanden ab 1928 neben der Zeche auf der Basis von Kohlechemie zur Herstellung von künstlichem Kautschuk. Mit der kleineren Nachbarzeche Brassert bewirkte die Zeche die Entwicklung des Kirchdorfs Marl zu der heutigen Stadt.

HEUTE:
Insgesamt wurden in den Jahrzehnten bis zur Schließung 9 Schächte abgeteuft. Im Jahr 2001 wurde das Bergwerk Auguste Victoria mit dem Bergwerk Blumenthal/Haard, einem Verbundbergwerk aus der Zeche General Blumenthal (Recklinghausen) und dem Bergwerk Haard, der früheren Zeche Ewald Fortsetzung (Oer-Erkenschwick), zum neuen Verbundbergwerk Auguste Victoria/Blumenthal zusammengelegt. An den Standorten Schacht 3/7, Schacht 8 und 9 wurde zuletzt noch Steinkohle abgebaut. Insgesamt waren dort circa 3800 Menschen beschäftigt. Am 18. Dezember 2015 endete nach rund 116 Jahren Bergbaugeschichte mit der Schließung der Zeche die Steinkohlenförderung in Marl. Nach der Schließung von AV im Jahr 2015 und allen damit verbundenen Maßnahmen versucht die Stadt Marl gemeinsam mit der RAG und dem Land NRW unter dem Namen “Die neue Victoria” , eine schnelle Nachfolgenutzung für die ehemaligen Zechengelände als Gewerbepark zu erreichen.

STANDORT:
Museum des Heimatvereins:
Am Wetterschacht 19 A
45770 Marl

WEBSITE:
https://www.rag.de/steinkohlenbergbau/auguste-victoria/

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Bergbaumuseum Bochum

BERGBAU ZUM ANFASSEN:

Das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum ist das weltweit größte Bergbau-Museum und zählt mit rund 400.000 Besuchern im Jahr zu den meistbesuchten Museen Deutschlands. Seit der Gründung im Jahr 1930 entwickelte sich das Museum stetig weiter und überrascht mit interessanten Ausstellungen rund um Bergbau, Montanarchäologie und -geschichte. Schon aus weiter Ferne erkennt man den großen, grünen Förderturm, der sich über dem Museumsgebäude erhebt. Dieser war ursprünglich Bestandteil der Zeche Germania Dortmund und gehört heute zu den prägnantesten Wahrzeichen der Stadt Bochum. Hier genießen die Besucher in 71,4 m Höhe einen tollen Panaromablick über das Ruhrgebiet. Das eigentliche Geschehen spielt sich jedoch unter der Erde ab: Der Rundgang des Deutschen Bergbau-Museums findet im Anschauungsbergwerk in 20 m Tiefe statt. Der Seilfahrtsimulator vermittelt das Gefühl, 1200 Meter tief in die Erde einzufahren. Unten angelangt, führen die warmen Temperaturen realistisch in die Bedingungen unter Tage ein und die Führung durch zahlreiche Stollen, entlang großer Bohrmaschinen, beginnt.

INFORMATIONEN:
Vier Rundgänge führen die Besucher*Innen über Tage seit Sommer 2019 durch das Deutsche Bergbau-Museum Bochum: Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst vermitteln damit die Bandbreite des Leibniz-Forschungsmuseums für Georessourcen. Über 3.000 Exponate – darunter Objekte aus dem Montanhistorischen Dokumentationszentrum, Leihgaben und neue Exponate – werden für die Rundgänge in neuem Licht präsentiert.  Im Museumscafé “KUMPELS” lädt das junge Gastro-Team zum Genießen ein: Moderne Interpretationen von Klassikern, frisch in der offenen Küche zubereitet – vom Frühstück über einen Mittagssnack bis hin zu heiß geliebtem Kaffee und Kuchen im modernen Ambiente mit Bergbaubezug oder auf der Außenterrasse.

STANDORT:
Am Bergbaumuseum 28 
44791 Bochum

WEBSITE:
https://www.bergbaumuseum.de

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Tetraeder Bottrop

ÜBER DAS TETRAEDER:

Das Tetraeder in Bottrop ist ein Aussichtsturm und eine Landmarke des Ruhrgebiets. Es befindet sich auf der Halde Beckerstraße, diese misst 120 Meter Höhe. Das Wahrzeichen der Stadt Bottrop in Form einer dreiseitigen Pyramide wurde vom Architekten Wolfgang Christ in Zusammenarbeit mit Klaus Bollinger entworfen und von der Rüter GmbH errichtet. Diese Installierung der Landmarke war Teil der Internationalen Bau Ausstellung Emscher Park. Am Tag der deutschen Einheit 1995 wurde das Haldenereignis Emscherblick eröffnet. In die Hauptkonstruktion sind Treppen und in verschiedenen Höhen Aussichtsplattformen eingehängt: Die erste Plattform in 18 m Höhe erreicht man über eine als Hängebrücke gebaute Treppe, steil hinauf geht es zur zweiten Plattform in 32 m Höhe. Die dritte Plattform in 38 m Höhe besteht aus einem Ring mit 8 m Durchmesser, welcher eine Neigung von 8° aufweist; sie ist über eine Wendeltreppe zu erreichen. Die Treppen und Podeste sind an Stahlseilen beweglich in der Konstruktion aufgehängt, dadurch kann es bei stärkerem Wind zu Schwankungen kommen. Die Plattformen und Treppen bestehen aus Lichtgittern und Lochplatten mit freiem Blick nach unten. Das Tetraeder besteht aus 210 Tonnen Stahl. Nachts wird das Tetraeder beleuchtet. Von oben hat man einen weiten Rundblick über das Ruhrgebiet.

DIE HALDE BECKSTRAßE:

Die Halde Beckstraße ist eine Bergehalde des Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop. Sie entstand von 1963 bis 1980. Seit dem 2. Oktober 1995 ist sie aus der Bergaufsicht entlassen und Eigentum des Regionalverbands Ruhr. Die Haldenform ist ein Tafelberg, das Haldenvolumen beträgt 11,8 Mio. m³. Die Halde überragt ihre Umgebung um 80 Meter, ihre Gipfelhöhe beträgt 110 Meter über NN. Bergehalden sind Halden aus dem Bergbau, insbesondere aus dem Steinkohlenbergbau. Diese menschengemachten Berge prägen weithin sichtbar das Landschaftsbild in den Steinkohlerevieren, vor allem im Ruhrgebiet. Der Wortteil „Berge“ ist hier aber nicht als Plural von Berg im topographischen Sinne zu verstehen, sondern ist der bergmännische Ausdruck für „taubes Gestein“. Es handelt sich also um Gesteinsmassen, die beim Abteufen und Ausbau der Schächte, sowie bei der Kohleförderung anfielen.

STANDORT:
Beckstraße 57a/ 46238 Bottrop

Google Maps:
https://www.google.com/maps/place/Tetraeder/@51.5273941,6.9598255,15z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0xf136ae44968e98d5!8m2!3d51.5273941!4d6.9598255

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Zeche Erin

DAMALS:

Im Jahr 1867 gründete der Ire William Thomas Mulvany am südlichen Ortsrand von Castrop eine Zeche und taufte sie auf den keltischen Namen Erin. Noch heute erinnert das riesige Fördergerüst an die damalige Zeit. Die Konzeption und der Ausbau der Schachtanlage erfolgte nach Standards, die aus dem angelsächsischen Steinkohlenbergbau übernommen wurden. Schacht 1 und 2 hatten nur einen Abstand von 20 m zueinander. So konnte, wie auf einigen britischen Zechen damals üblich, ein gemeinsames Maschinenhaus zwischen den Schächten errichtet und die Seilführung über zwei Ausleger aus den Giebelseiten dieses Hauses in den Schacht umgelenkt werden. 1870 wurde auf der Schachtanlage eine Kokerei mit Bienenkorböfen in Betrieb genommen. In den Folgejahren ereigneten sich mehrere Schlagwetterexplosionen mit Todesopfern, ferner führten starke Wassereinbrüche immer wieder zu Betriebsunterbrechungen. Ab 1956 wurde die Zeche Erin durch die Dortmunder Bergbau-AG geführt. Bis 1962 wurden die Schächte 1 und 2 nach und nach aus der Förderung genommen. Das Zwilligsgerüst Erin 1/2 wurde Zug um Zug durch eine kleinere Einrichtung ersetzt. Die Schächte wurden fortan nur noch als Wetterschächte betrieben. Am 23. Dezember 1983 erfolgte die Stilllegung des Förderbetriebes. Die Kokerei wurde 1984 gelöscht. Mit der Stilllegung beendete die erste und auch letzte fördernde Zeche Castrop-Rauxels die Ära des Steinkohlebergbaus der Stadt.

HEUTE:
Die Zeche und die Kokerei sind in sehr wenigen Relikten bis heute erhalten. Neben einigen pyramidenförmigen Fundamenten mit rostigen Stahlträgeransätzen mitten im Erin-Park, existiert am östlichen Rand fast als Eingangstor das Fördergerüst auf Schacht VII mit dem charakteristischen ERIN-Schriftzug auf seiner Spitze. Das Gerüst ist 68 Meter hoch und wurde von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung als Industriedenkmal aufgearbeitet und saniert. Neben der Denkmalfunktion bildet der Förderturm ein kleines Wahrzeichen für die Stadt und durch seine Größe eine Landmarke in der Region. Auf dem Gelände der Zeche Erin 1/2/4/7 ist in einigen alten Nebengebäuden sowie auf den Freiflächen der früheren Kokerei ein Technologie- und Gewerbepark entstanden.

STANDORT:
Erinstraße 9 
44575 Castrop-Rauxel

360°-Rundgang durch die neue S-Bahn Rhein-Ruhr
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Zeche Nordstern

DAMALS:

Mit dem Abbau von Steinkohle wurde hier bereits 1868 begonnen und bis zum Jahr 1982 – dem Zeitpunkt der Stillegung – fortgeführt. Selbst nach dem Betriebsende wurden die Schächte der alten Zeche von anderen Bergwerken genutzt wie z.B. der Zeche Zollverein in Essen, mit der die Zeche Nordstern in einem Verbundbergwerk zusammengelegt wurde. Später dann wurden die Schächte von der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen übernommen und bis zum Jahr 1993 weiterbetrieben. Unter dem Namen Gewerkschaft Blücher begannen im Jahre 1857 die Abteufarbeiten und 1866 erhielt das Bergwerk seinen bis heute gültigen Namen – Steinkohlenbergwerk Nordstern. Der gewählte Name bedeutete, dass es sich bei der Bergwerksgründung um die nördlichste Zeche im Revier handelte. Der neu abgeteufte Schacht wurde entwässert und konnte 1868 unter dem Namen Nordstern 1 in Förderung gehen. 1915 wurde auf dem Werksgelände eine Kokerei errichtet. 1968 schloss sich die Zeche Nordstern der Ruhrkohle AG an. Im Jahr 1980 betrug die Kohlenförderung 1,9 Mllionen Tonnen. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen 3000 Mitarbeiter. 1982 entstand das Verbund-bergwerk Nordstern-Zollverein. Die Kohlenförderung wird zur Zeche Zollverein verlagert und die Nordsternschächte blieben als Seilfahrt- und Zwischenförderungsstandorte erhalten.

HEUTE:
Die Schachtanlage 1 und 2 blieb nach der endgültigen Schließung komplett erhalten. Seit 1995 steht sie unter Denkmalschutz. 1997 fand die Bundesgartenschau auf dem Gelände des “Nordsternparks” statt. Die Umgestaltung zu einer Parkanlage war ein Neuanfang und machte das Gelände als Erholungs- und Freizeitort in unmittelbarer Umgebung zum Rhein-Herne-Kanal erlebbar. Die Angebote, welche sich heute auf dem circa 100 Hektar großen Areal finden sind vielfältig. Regelmäßig finden auf dem Außengelände Open-Air-Veranstaltungen statt, auch für das leibliche Wohl ist gesorgt durch einen Restaurantbetrieb. Außerdem können Bootstouren über den Rhein-Herne-Kanal unternommen werden und auf dem 83 Meter hohen Nordsternturm befindet sich eine Aussichtsplattform. Von dort oben aus ist ein einzigartiger Blick über das Ruhrgebiet gewiss. Im Inneren des Turms wurde ein Museum zur Geschichte des Nordsternpark Gelsenkirchen eingerichtet.

ZAHLEN & FAKTEN:
Strecken-Kilometer: 11.800 km
Fahrgäste: ca. 3 Mio. täglich
Linien: ca. 1.000
Haltestellen: 13.516

WEBSITE:
https://www.vrr.de/

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Ruhrstadion Bochum

DAMALS:

Das Ruhrstadion ist das städtische Fußballstadion im Stadtteil Grumme der nordrhein-westfälischen Großstadt Bochum. Es ist die Heimspielstätte des Fußballvereins VfL Bochum. Das „reine“ Fußballstadion liegt an der Castroper Straße unmittelbar nordöstlich der Innenstadt. Im Jahr 1911 pachtete der SuS Bochum 08 eine Wiese außerhalb der damaligen Stadtgrenzen. Die Wiese trug umgangs-sprachlich, nach dem Verpächter Bauer Dieckmann, den Namen Dieckmanns Wiese oder “anne Castroper”. Das erste offizielle Fußballspiel an der Castroper Straße fand vor 500 Zuschauern am 8. Oktober 1911 beim Spiel zwischen SuS 08 und dem VfB Hamm statt. Innerhalb weniger Jahre verwandelte sich der Bretterzaun-Platz, der am 8. Oktober 1911 vor 500 Anhängern gegen den VfB Hamm offiziell eröffnet wurde, nach dem Ersten Weltkrieg in ein rund 50.000 Zuschauer fassendes Stadion. Ermöglicht hatten dies die Mitglieder selbst, die den Arena-Bau mit Anteilsscheinen finanzierten. In den 1950er Jahren errichtete der VfL eine Sitzplatztribüne mit 2700 Plätzen von denen 1300 überdacht waren. In den 1970er Jahren wollten die Bochumer ein neues Stadion bauen. Der Verein bekam allerdings keine Genehmigung für einen Neubau, sodass das Stadion an der Castroper Straße schließlich umgebaut wurde. Das Bochumer Stadion war damit Anfang der 1920er-Jahre zu einer der modernsten und größten Arenen Deutschlands geworden. Ein Faktum, an dem auch der DFB schließlich nicht mehr vorbeikommen sollte. Im Jahr 1922 verlegte er das ursprünglich für Hamburg vorgesehene Länderspiel gegen Ungarn nach Bochum.

HEUTE:
Schon vor der offiziellen Neu-Eröffnung im Juli 1979 feierte die Öffentlichkeit das neue „Schmuckkästchen“ an der Castroper Straße. Allen voran rührte die Stadt Bochum als Bauherr frühzeitig die Werbetrommel für ihr neues Stadion: „Von keinem der 49.522 Plätze sind Sie mehr als 30 Meter vom Geschehen entfernt – und das Wetter können Sie dank der kompletten Überdachung auch vergessen“, machten Plakate Appetit auf die offizielle Einweihungsfeier am 21. Juli 1979. Die ursprüngliche Kapazität des Ruhrstadions betrug damals 49.522 Zuschauer. Diese Kapazität wurde jedoch durch zahlreiche Umbauten verringert. So wurde vor der Saison 1997/98 die Westtribüne, die ursprünglich eine reine Stehplatztribüne war, zu einer Sitzplatztribüne umgebaut. Die Kapazität zur Saison 2012/13 betrug 29.299 Plätze, davon 16.174 Sitz- und 13.125 Stehplätze. Am 7. Juli 2016 gab der VfL Bochum bekannt, dass das Stadion nun den Namen des Wohnungsunternehmens Vonovia, in Verbindung mit dem traditionsreichen und bei den Fans beliebten Namen Ruhrstadion, trägt.

STANDORT:
Castroper Straße 145
4479 Bochum

WEBSITE:
https://www.vfl-bochum.de/

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Ruhrschnellweg Autobahn A40

DAMALS:

Der „Ruhrschnellweg“ geht im wesentlichem auf den historischen Hellweg zurück. Der Hellweg war, seit dem Mittelalter teilweise gepflastert, eine ‚Fernstraße‘ zwischen Rhein und Elbe. Zahlreiche Straßen in den durchquerten Orten tragen auch heute noch diesen Straßennamen. Das Ruhrgebiet war und ist eines der wichtigsten Wirtschaftsgebiete Deutschlands und Europas. Diese Straße trug wesentlich dazu bei, die ökonomische Dynamik dieses industriellen Kerngebietes zu beschleunigen. Die Zusammenlegung der Bundesautobahn 430 und der Bundesautobahn 2 waren die Grundlagen für den neuen Ruhrschnellweg. Dessen Planung begann bereits 1926. Zunächst war es die Reichsstraße 1. Diese wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Bundesstraße 1 umbenannt. Anschlussarbeiten um einzelne Stadtteile leichter erreichen zu können erfolgten bis in die 1970er Jahre hinein. Am 25. September wurde der Ruhrschnellweg-Tunnel in Essen eingeweiht. Die A40 verläuft von West nach Ost durch verschiedene Großstädte des Ruhrgebietes, wie beispielsweise Moers, Duisburg, Mühlheim an der Ruhr, Essen, Bochum und schließlich nach Dortmund. Zeitweise nutzen mehr als 100.000 Fahrzeuge täglich die Autobahn.

HEUTE:
Die Autobahn 40 stellt durch die Belastung der vielen Nutzer eine Dauerbaustelle unter extremen Bedingungen dar. Kleinere Abschnitte werden stückweise saniert. Aufgrund der hohen Belastung der Straße, insbesondere auch der zahlreichen, kurz aufeinander folgenden Knotenpunkte, kommt es nicht nur im Berufsverkehr immer wieder zu Stauungen. Von der Bevölkerung wird daher die A 40 auch als „Ruhrschleichweg“ oder „längster Parkplatz des Ruhrgebietes“ bezeichnet. “Das längste Picknick der Welt” – 3 Millionen Gäste am 18.Juli 2010 beim “Still-Leben: Die gesamte Stecke zwischen Duisburg-Häfen und Dortmund wurde für den Autoverkehr gesperrt und einen ganzen Tag lang zur Picknickmeile umfunktioniert. Ein einmaliges Erlebnis für viele Menschen im Revier, über das noch lange Zeit gesprochen werden wird.

STRECKE:
Von der niederländischen Grenze bei Straelen über den ländlichen linken Niederrhein durch die Ruhrgebiets- Großstädte Moers, Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen und Bochum bis nach Dortmund.

 

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Schiffshebewerk Henrichenburg

DAMALS:

Die Erschließung des Ruhrgebietes durch künstliche Wasserstraßen begann im späten 19. Jahrhundert mit dem Bau der Kanäle. Das Ruhrgebiet mit seinen gewaltigen Kohlevorkommen und riesigen Stahlwerken konnte dadurch erst seine spätere industrielle Größe erreichen. Am 11. August 1899 weihte Kaiser Wilhelm II. das Schiffshebewerk Henrichenburg ein. Hierbei handelt es sich um das größte Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal. Die Fertigstellung war ein Meilenstein, es ermöglichte, die Schifffahrtsstraße bis zum Dortmunder Hafen zu befahren. Das Schiffshebewerk beförderte Schiffe 14 Meter in die Höhe, oder in die Tiefe. Ein vollständiger Senk- oder Hebevorgang, einschließlich der Ein- und Ausfahrt, dauerte circa 45 Minuten. Das gesamte Wasser für diesen Vorgang wurde aus dem tiefer gelegenen Teil des Dortmund-Ems-Kanals mittels Pumpen gewonnen. Die Konstruktion verbrauchte wenig Energie zum Heben des 3100 Tonnen schweren Trogs. Es wurden fünf mit Luft gefüllt Hohlzylinder genutzt, um den nötigen Auftrieb für diesen zu erlangen. So konnte das Schiffshebewerk mit einem elektrischen Motor von 110 Kilowatt betrieben werden. Ein neues größeres Hebewerk wurde 1962 errichtet, um den Maßen des aufkommenden Europaschiffs gerecht zu werden. 1969 wurde das alte Schiffshebewerk Henrichenburg endgültig stillgelegt.

HEUTE:
Auch das neue Hebewerk wurde bald zu klein für die Anforderungen der Kanalschifffahrt. So wurde 1989 unmittelbar nebenan die heutige Sparschleuse mit einer Länge von 190 m und 12 m Breite errichtet. Das neue Hebewerk wurde bis Dezember 2005 genutzt, dann wegen technischer Probleme außer Betrieb genommen. 1979 beschloss der Landschaftsverband Wesfalen-Lippe (LWL) das technische Denkmal als Standort für das LWL-Industriemuseum zu nutzen. Viele Radwege und die Route der Industriekultur verlaufen unmittelbar entlang des Schiffshebewerk Henrichenburg. Der Trog sowie die steinernen Haupttürme sind begehbar. Verschiedene Maschinen werden ausgestellt. Im oberen Hafen befindet sich eine europaweit einzigartige Ausstellung historischer Schiffe und zugehöriger Arbeitsgeräte zur Reparatur, Be- und Entladung. In dem rekonstruierten Hafengebäude sind wechselnde Sonderausstellungen zu sehen. Natürlich wird an Modellen auch erklärt, wie ein Hebewerk und eine Schleuse funktioniert.

STANDORT:
Am Hebewerk 26 
45731 Waltrop

WEBSITE:
https://schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org

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Kraftwerk

DAMALS:

Ein Kraftwerk ist eine technische Anlage zur Stromerzeugung und stellt in manchen Fällen zusätzlich thermische Energie bereit. Ein Kohlekraftwerk erzeugt Strom durch eine Dampfturbine. Zuerst wird der fossile Energieträger Kohle zu Staub gemahlen und danach verfeuert. Die Wärme erhitzt einen Wasserkessel. Dieser Dampf wiederum treibt eine Turbine an, die die Bewegungsenergie als Strom weitergibt, der in das Stromnetz eingespeist wird. Aufgrund der Kohlevorkommen vor Ort wurden schon früh Kraftwerke im Ruhrgebiet errichtet. Zechen und andere Industriebetriebe waren so maßgeblich an der Elektrifizierung der Kommunen beteiligt. Die Zechen förderten die Kohle, die seit den 1890er Jahren verstärkt zur Stromerzeugung benötigt wurde. Sowohl auf den Zechen selber als auch auf anderen Industrieanlagen wurden Kohlekraftwerke gebaut. Sie produzierten so viel Strom, dass nach Deckung des eigenen Bedarfs noch Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden konnte. Unter Führung des Industriellen Hugo Stinnes wurde 1898 das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk (RWE) gegründet, das zahlreiche Gemeinden mit Strom versorgte. Durch den Bau von Großkraftwerken konnte die Überlandversorgung mit Strom gewährleistet werden, so dass auch die Landkreise Westfalens bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs weitestgehend elektrifiziert waren.

HEUTE:
Das Ruhrgebiet ist auch heute die Region mit der höchsten Stromproduktion in Deutschland. Die zahlreichen Kraftwerke stellen die Energieversorgung der Haushalte im Ballungszentrum, sowie für die zum Teil äußerst energieintensiven Prozesse in der Industrie sicher. Steinkohle besitzt mehr fossile Energie und damit einen dreifach so hohen Energieanteil wie Braunkohle. Zudem ist der CO2-Ausstoß bei Steinkohle etwas geringer. Daher werden vornehmlich neue Steinkohle-Kraftwerke gebaut. Bis 2038 sollen jedoch sämtliche Kohlekraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden, um die Klimaziele einzuhalten. Daher befindet sich die Form der Energieerzeugung im Wandel: Energiekonzerne setzen schon heute auf neue, nachhaltigere Technologien. So soll 2022 in Herne ein hochmodernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk ans Netz gehen, welches erhebliche CO2-Einsparungen gegenüber dem alten Kraftwerksblock am Standort bieten wird.